Seit sieben Jahren lastet der Dreißigjährige Krieg mit unermesslichen Qualen und Schrecken auf dem Land. Die Bauern – am schwersten betroffen – belagern 1625 Linz. Sie bitten Johannes Kepler um Hilfe, jedoch vergeblich. Der große Astronom bemüht sich in dieser Zeit den Menschen seine Erkenntnisse zu vermitteln. Er will Schüler ausbilden und er will seine für die Wissenschaft so wichtigen Planetentafeln der Öffentlichkeit zugänglich machen. Beide Wünsche bleiben unerfüllt. Der Protestant erhält an den vorwiegend unter katholischen Einfluss stehenden Universitäten keinen Lehrstuhl. Die Tafeln werden zwar gedruckt – mit zäher Ausdauer ist es Kepler gelungen -, aber in Frankfurt, wohin der Gelehrte gereist ist, um auf der berühmten Messe sein Werk zum Verkauf selbst anzubieten, gelingt es den Vertretern der Gesellschaft Jesu, alle Käufer fern zu halten. Der kaiserliche Mathematiker, der sogar als Astrologe in die Dienste Wallensteins getreten ist, findet keine Möglichkeit, sein Wissen zu verbreiten. Schließlich reist er nach Regensburg, um auf dem Kurfürstentag seine Forderungen vorzutragen. Er wird nicht angehört. Wenige Tage später stirbt der bedeutende Wissenschaftler. –
Mit diesem Band beendet Heinrich-Mann-Preisträgerin Rosemarie Schuder ihr Werk über den „Mann Johannes Kepler, der einen dritten Weg suchte“ und dabei in die „Mühle des Teufels“ geriet.
Rosemarie Schuder, IN DER MÜHLE DES TEUFELS, Rezension, Klappentext, Roman über Johannes Keplers letzte Jahre, Rütten & Loening, Berlin, 2. Auflage, 372 Seiten
„Bald ist der Bauer ob der Enns ———- ganz ohne Zehnt und Zoll. Die Pfaffen und großen Herrn, ———– die ham die Hosen voll.“
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