–Willst Du dem Trubel des Alltags entfliehen, dann bemühe Dein inneres Auge. Dein Blick geht ins Unterbewusstsein. Visualisierung nennen wir die bildhafte Vorstellung. Nach dem Durcharbeiten dieses Eintrags wirst Du entspannter und zufriedener sein, weil Du, lieber Blogger(w,m), eine traumhafte Phantasiereise erleben durftest. Du erfährst Veränderungen, Veränderungen, die sich positiv auf Dein Wohlbefinden auswirken.
–Für Dich gibt es sicher ein Lieblingsbild, oder vielleicht mehrere wie z.B. Henri Rousseaus,“ Der Traum(Ausschnitt)“, (voller Imagination und Phantasie, 1910 – oder Joan Miros, „Ziffern und Sternbilder, in eine Frau verliebt“, (eine Komposition aus Farben und geometrischen Figuren, Punkten und Linien), 1941. Bevor Du es Dir vorstellst, es innerlich vergegenwärtigst, visualisierst, betrachte es eindringlich. Was fällt Dir beim Betrachten spontan ein? Was sagt Dir Dein Verstand? Welches Gefühl ruft die Art der Darstellung bei Dir hervor? Warum steht es bei Deinen Favoriten an erster Stelle?
–Mein Lieblingsbild ist der Heuwagen. Ich betrachte alle Einzelheiten des Bildes ganz genau. Wie unterscheidet es sich von anderen mir bekannten Darstellungen? Warum wurde gerade der Heuwagen zu meinem Lieblingsbild? – Es ist so reichhaltig und dynamisch. Es hat mir so viel zu sagen. Diese Farbfülle. Welche Farben nehme ich intensiv wahr? Kann ich es fühlen, riechen, wie spricht es mich an? Ich versuche, alles zu erfassen, keine Einzelheit auszulassen. Wie ist die Fläche aufgeteilt? Ist da ein Wechselspiel zwischen Licht und Schatten? Vor und neben dem Heuwagen sind so viele Menschen, einfache, gewöhnliche, wie bedeutende und erhabene. Ihre Kleider sind hell, dunkel oder grau. Engel und Dämonen tauchen auf. Es wird gebetet, musiziert, geschlagen, geprügelt, gemordet… Dort muss ein ungeheurer Lärm herrschen. Alles Leben dreht sich um einen riesigen Heuwagen, ein Leben welches zudem auf engstem Raum zusammengefercht ist. Mir stockt der Atem. Ich will da weg. Unwillkürlich flieht mein Blick zum Horizont, einer Landschaft mit Wald und Seen. Hier finden meine Gedanken die ersehnte Ruhe. Welche Vielfalt auf engstem Raum.
Der Moment ist erreicht, bei dem ich versuche das Bild „von innen zu öffnen“. Vom Erdboden über die Landschaft bis zum Himmel wird es mir präsent. Alle lebenden Wesen (Menschen und Tiere) stehen in geheimnisvoller Verbindung zum Heuwagen. Die in abenteuerlichen Kostümen abgebildeten Menschen sind gänzlich in ein „Haben-Wollen“ verfangen. Die Oberschicht mit reichlich Besitz will mehr. Die untere Klasse versucht ihrerseits etwas von dem „Luxus“ zu ergattern. Ehrlichkeit und Wohlwollen untereinander ist unbekannt oder selten. Lüge, Betrug und Mord sind an der Tagesordnung. Ohrenbetäubender Lärm und bestialischer Gestank beherrschen den unteren und mittleren Teil der Darstellung. Verstört, leicht irritiert und nicht ganz bewusst erreiche ich die Wald- und Seenlandschaft am Horizont. Weite und Stille umgeben mich. Ruhe und Geborgenheit stellen sich bei mir ein. – Wie weit entfernt ich damit wohl zur christlich mittelalterlichen oder anerkannten, zeitkonformen schulischen Beurteilung von Kunst liegen mag? Christlich betrachtet prangert der Heuwagen eine der Todsünden, die Habgier, an. Hieronymus Bosch(um 1450-1516) gelang vor Jahrhunderten eine komplexe Thematik derart schön, wahr und lebendig darzustellen. Ich bin beeindruckt und berührt. Und wahrscheinlich nicht nur ich. Der Kontrast zwischen dem bösen Treiben der Menschen im Vordergrund des Bildes und dem Panorama am Horizont wirkt auf mich besonders nachhaltig. Bleiben da vielleicht trotz aller Übel noch Hoffnungsschimmer für eine Zukunft?
–Epilog(Nachwort): Beim Versenken in das Bild werden Gedanken zu Menschen und Welt von heute geweckt, Einstellungen formen sich. Boschs Bild verschwindet allmählich von meinem inneren Auge. Was wirkt noch nach? – Für uns(Westen) werden Herrscher in Syrien, Russland, Despoten im Iran schnell wieder zu Partnern auf Augenhöhe. Wirtschaftliche Gesichtspunkte sind von Belang. Todesstrafe und religiöser Fanatismus sind mit unseren demokratischen Vorstellungen aber nicht vereinbar. Die eigene Kultur darf nicht abgehängt und verleumdet werden. Stehen wir zu ihr, zu unserer Geschichte und uns selbst. Fehlendes Rückgrat und Profitgier bilden eine Gefahr für unsere freiheitlichen Grundwerte. –
–Meine Gedanken fliehen zum oberen Teil des „Heuwagens“, wo ich Stille finde, die mich beruhigt und stärkt. So führen neben der Musik auch solche Meisterwerke der Kunst (wie beschrieben) zu Meditation und spiritueller Versenkung.
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