Zweiter Jubiläumseintrag: wave: zum 2-jährigen Bestehen von tuscade-Blog.
–Während des Heilens erlangen Schamane einen besonderen Bewusstseins-Zustand. Sie geraten in eine Welt jenseits von unserem realen Sein. Aus einer „Parallelwelt“ heraus kurieren sie ihre Klienten. Mit ihren speziellen Ritualen erreichen sie seit grauer Vorzeit Ergebnisse, die wir aus heutiger Sicht als „Wunder“ bezeichnen können. Eine Heilung jenseits der modernen klassischen Medizin. Es ist nicht verwunderlich, dass so etwas einigen Leuten nicht in den Kram passt. So genannte Autoritäten, Obrigkeiten und Religionshüter verunglimpfen den Schamanismus. Schwach aufgeklärte, ängstliche Mitmenschen lassen sich beeinflussen. Es wird versucht Moral zu bestimmen, von oben vorzuschreiben. Spezielle Formen sexueller Vorlieben und triebhaften Tuns werden als naturwidrig gebrandmarkt. Damit werden auch Grenzen der Medizin abgesteckt. Archaisches Wissen, wie es der Schamanismus beinhaltet, wird beiseite geschoben. Vertreter und Anhänger abweichender Denk- und Verhaltensweisen mussten sich als Außenseiter fühlen. Neuzeitliche Pharmazie, Chirurgie u.ä. traten ihren Siegeszug an.
–Werfen wir doch einen weiteren Blick auf den Schamanismus. An weit voneinander entlegenen, voneinander unabhängigen Plätzen unserer Welt hat sich der Schamanismus entwickelt und ist er gepflegt worden. Das blieb nicht ohne Wirkung nach außen. Auch das Christentum ist von ihm beeinflusst worden. Der Schamane wurde teils durch eine innere Stimme zu seiner Passion gerufen teils von seinem Stamm dazu beauftragt. Er diente seinem Stamm nicht nur als Heiler, sondern auch als Jäger und Fischer, auch konnte er die Zukunft vorhersagen. Seine Dienste waren unentgeltlich, er hat jedoch Geschenke erwartet. Wie lassen sich nun aber die teils unerklärlichen Phänomene der wundersamen Heilung durch den Schamanen erklären? Dem ausgebildeten Schamanen gelingt Einblick ins „Unterbewusstsein“, ins eigene und das seines Patienten. Es entsteht in langen Sitzungen ein enger Kontakt zwischen beiden. Aus einer Anderswelt heraus, einer nicht realen Welt des Seins, vollführt der Schamane seine Handlungen und stellt seine Diagnosen. Starkes Vertrauen bildet sich zwischen Heiler und Patient aus. Er fühlt sich sicher und geborgen. Seine Seele wird angesprochen. Vielleicht erscheinen ihm sogar seine Ahnen, nennen wir sie doch einfach Schutzengel. Am Ende des oft vielstündigen Heilprozesses ist der Klient tief entspannt und beruhigt. Der Trance-Zustand klingt ab. Der Alltag hat sie wieder. Durch ein bedingungsloses Hinwenden des Heilers in das Leid seines Patienten mag das Wunder der Heilung gelingen.
–Welchen Gewinn ziehen wir heute aus der Beschäftigung mit dem Schamanismus? – Auch die Aussagen der WHO(World Health Organization) bestätigen, dass Schamanen ihren Patienten bei psychosomatischen Störungen helfen können. Welche Gemeinsamkeiten finden wir zwischen der Therapie in der Psychoanalyse und dem Schamanismus? Aus Glaubensheilung und Hypnosewirkung ist bekannt, dass durch Suggestion vielen kranken Menschen geholfen werden kann. Durch Suggestion werden Heilkräfte angesprochen, die sonst unentdeckt blieben. Der Psychoanalytiker bewegt den Patienten dazu, sein eigenes Unterbewusstsein zu erkennen. Ein Schamane andererseits heilt, was durch kosmische Disharmonie erkrankt ist. Er stellt die Ordnung der Seinsphären wieder her.
–Das Eintauchen ins Unbewusste ist der Psychoanalyse und dem Schamanismus gemein, eine Schnittstelle zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein. Leider unterdrückt unsere rationalistisch geprägte Leistungsgesellschaft solche menschenmögliche Erfahrung. Hypnotiseure, Handaufleger, Astrologen, Urinbeschauer und Kräuterheiler bilden ein zu schwaches Gegengewicht zu den anerkannten Heilmethoden.
–Auch hat die Spaß- und Freizeitgesellschaft den Schamanismus längst für sich entdeckt. Man spricht mit Pflanzen und Tieren. Sie werden als beseelt angesehen. Man genießt die besondere Nähe zur Natur. Rituale der Vorzeit werden zelebriert. Trotz Entbehrungen und Schmerzen werden „Schwitzhütten“ aufgesucht. So entsteht eine neue, moderne(weltliche) Art des Schamanismus. Durch die Flucht aus dem Alltag wird über das andere Bewusstsein der Weg in die Spiritualität aufgetan. Frauen und Männer aller Altersgruppen und unterschiedlicher Berufe nehmen an den Auszeiten teil. Es sind Menschen wie Du und ich. In den Meditationspausen stehen sie allen Alltagsfragen durchaus aufgeschlossen gegenüber. Die spirituellen Erfahrungen aber erwecken Zufriedenheit und Wohlgefühl in ihnen. Ein neues Selbstverstänndnis, ein neuer Mensch, ist der Lohn. Eigentlich läßt sich das gar nicht mit Worten erfassen…
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26 Antworten zu #Schamanismus und #Psychoanalyse. – Schamanismus neu erfinden.