Lehre des Ptolemäus über die Stellung der Erde im Universum.
Gemäß Ptolemäus galt im Altertum:
-Die Erde steht im Mittelpunkt des Universums. Sie ist bewegungslos.
-Die Erde ist eine Scheibe. Himmel und Erdoberfläche sind gut zu unterscheiden.
Rätsel im Ptolemänischen Weltsystem:
-Was geschieht am Rande dieser Scheibe?
-Warum ist der Mond mal mehr und mal weniger weit von der Erde entfernt?
-Warum führen Sonne und Planeten so seltsame Bewegungen aus?
-Bewegen sich Planeten tatsächlich auf einem Kreis um die Erde herum?
-Warum sind die Fixsterne ohne jegliche Bewegung?
Diese Ptolemäischen Vorstellungen standen im Einklang mit der kirchlichen Lehre.
Anfangs stimmt auch Kopernikus diesen Betrachtungen noch zu.
Werdegang des Kopernikus.
-Kopernikus wurde 1473 in Thorn geboren.
-Kopernikus‘ Vater kam aus Oberschlesien, einem damaligen „Mischgebiert“. Seine Mutter war deutscher Abstammung.
-Kopernikus war gerade 10 Jahre alt, als sein Vater starb.
-Sein Onkel kümmerte sich um seine Ausbildung. Auch für Kopernikus hatte die Familie besonderen Wert. Er umsorgte Angehörige.
-Kopernikus besetzte mehrere Ämter und war von der Ausbildung her eher ein Jurist und ein Arzt.
-Als sozial engagierter Arzt arbeitete Kopernikus 10 Jahre in Fraunburg.
-Astronomie und Mathematik waren seine Hobbies, sie galten ihm nur als Nebenfächer, denen er sich aber für Jahrzehnte widmete.
-Kopernikus studierte in Krakau, Bologna, Ferrara und Padua.
-Dem Glauben nach war er katholisch, blieb aber dem Evangelischen Zeit seines Lebens aufgeschlossen.
-Kopernikus wurde im Jahre 1543 im Dom zu Frauenburg beigesetzt.
Kopernikus‘ Werk.
-Die astronomischen Erkenntnisse von Kopernikus lagen in den Beobachtungen des Himmels und in mathematischen Berechnungen.
Berechnungen von dritter Seite haben ihn unterstützt, halfen ihm weiter.
Von einem Briefwechsel mit anderen Gelehrten ist allerdings nichts bekannt.
-Schon ab 1509 stellte Kopernikus ein Modell auf, wo die Sonne als Mittelpunkt unseres Planetensystems betrachtet wird.
-Die Erde dreht sich von Westen nach Osten.
-Der Erdmittelpunkt ist nicht der Mittelpunkt des Universums.
-Neben der Bewegung um die Sonne macht die Erde noch eine Achsendrehung.
-Die scheinbare Bewegung der Fixsterne erfolgt durch die Drehung der Erde. Das Firmament ist unbeweglich.
-Für diese tollen experimentellen Erkenntnisse konnte Kopernikus weder Fernrohr noch Pendeluhr benutzen. Diese Geräte gab es damals noch nicht.
-Weil er weiterhin an einer „harmonischen“ Kreisbahn der Planeten festhielt, ist das Modell von Kopernikus quantitativ noch fehlerhaft.
Mitstreiter und Widersacher für das kosmologische Denkmodell des Kopernikus.
-Kopernikus bezweifelte das seit 1300 Jahren unbestrittene geozentrische Weltbild (mit der Erde als Zentrum) des Ptolemäus.
-Kopernikus wurde dabei u.a. durch die heliozentrische Theorie des antiken Astronomen Aristarch von Samos gestützt, der die Sonne zum Mittelpunkt erklärte.
-Etwa zeitgleich mit Kopernikus arbeiteten auch Nikolaus von Kues und Regiomontanus an der Vorstellung eines heliozentrischen Systems.
-Kopernikus fürchtete Zeit seins Lebens den Spott der damaligen Fachwelt. Das heliozentrische Weltbild wurde als „Hirngespinst eines vewirrten Geistes“ betrachtet.
-Martin Luther bezeichnete Kopernikus (sinngemäß) als Narr und berief sich dabei auf die Heilige Schrift (jos.10,12-13).
-Der Reformator Andreas Osiander fügte ohne Erlaubnis von Kopernikus ein Vorwort zu dessen Veröffentlichung hinzu. Darin erklärte er das neue Weltbild als bloße mathematische Fiktion.
-Trotz aller Ablehnung wurde aber auch im Mittelalter von vielen die Erde schon als Kugel und nicht als Scheibe angesehe
Kepler untermauert später das heliozentrische Weltsystem.
-Der deutsche Johannes Kepler(1571-1630) war einer der früheren Naturforscher.
-Kepler wertete Tycho Brahes(1546-1601) Aufzeichnungen über die Planetenbewegung aus.
-Die Bahnen der Planeten sind nicht kreisförmig wie von Kopernikus angenommen, sonder elliptisch.
-Mit den heute gut bekannten ersten beiden Gesetzen für die Planetenbewegung festigte Kepler das heliozentrische Weltsystem des Kopernikus.
-Mit dem dritten Gesetz für die Planetenbewegung von Kepler wurde die Entdeckung des Gravitationsgesetzes durch Newton „experimentell“ vorbereitet.
-Kepler erfand ein Modell des astronomischen Fernrohrs um das Jahr 1611. Mit der Aufstellung seiner Linsengesetze gilt er als Vater der geometrischen Optik.
Vielfältiges Ringen um naturwissenschaftliche Erkenntnis.
-Kopernikus gelang eine Überarbeitung und Erweiterung von Ptolemäus‘ Theorien zur Planetenbewegung durch vielfältige urteilssichere Beobachtung.
-Mehr als hundert Jahre vor seinen geistigen Nachfolgern gibt Kopernikus entscheidenden Anstoß zur Korrektur des bis dahin vorhandenen(fehlerhaften) Wissens von dem Weltensystem.
-Die Großtat des Kopernikus besteht darin, dass er über den Horizont hinausblicken läßt und damit menschliche Erkenntnisse erweitert: „Die Erde ist nicht Mittelpunkt des Universums!“
-In der Nachfolge von Kopernikus festigen u.a. Kepler(wie oben beschrieben), Gallilei, Newton und Einstein das neue Weltbild der Physik und setzen Impulse für die moderne Physik.
Ehrungen für den Astronom Nikolaus Kopernikus.
-Ein Kopernikus-Denkmal, eine Bronzeplastik, vor dem Eingang des Schlosses von Olsztyn(Allenstein).
-Der 1934 entdeckte Astroid(1322) „Coppernicus“. -(Ist in der von Leopold Truwe bevorzugten Schreibweise von Kopernikus geschrieben. Es gibt mehrere unterschiedliche Schreibweisen seines Namens.) –
-Kopernikus-Denkmal am Fuße des Domhügels zu Frauenburg.
-Das heliozentrische Weltbild wird zu Ehren von Kopernikus auch das „Kopernikanische Weltbild“ genannt.
-Ein Denkmal für Nikolaus Kopernikus vor der Alten Universität von Krakau.
-Das von Forschern in Darmstadt neu entdeckte chemische Element mit der Ordnungszahl 112 soll einmal „Copernicum“ heißen.
-Das Kopernikus-Denkmal in Torun(Thorn) von Friedrich Tieck von 1853.
-Ein wiedererrichtetes Kopernikus-Denkmal von Bertel Thorvaldsen in Warschau am 22.Juli 1945.
6 Antworten zu #Biografien. Ein gewisser Nikolaus #Kopernikus gibt einen entscheidenden Anstoß. Eine biografische Betrachtung.