Zarathustras Vorrede
…Als Zarathustra dreißig Jahre alt war, verließ er seine Heimat und den See seiner Heimat und ging in das Gebirge.
Hier genoß er seines Geistes und seiner Einsamkeit und wurde dessen zehn Jahre nicht müde…
…“Siehe ich bin meiner Weisheit überdrüssig, wie die Biene, die des Honigs zu viel gesammelt hat;
ich bedarf der Hände, die sich ausstrecken. Ich möchte verschenken und austeilen…
…Dazu muß ich in die Tiefe steigen“…
…Als Zarathustra so gesprochen hatte, schrie einer aus dem Volke: “ Wir hörten nun genug von dem Seiltänzer;
nun laßt ihn uns auch sehen!“ Und alles Volk lachte über Zarathustra. Der Seiltänzer aber, welcher glaubte, daß das
Wort ihm gelte, machte sich an sein Werk… [F. N.].
Vereinsamt. [Friedrich Nietzsche]
Die Krähen schrein
und ziehen schwirren Flugs zur Stadt;
bald wird es schnein –
wohl dem, der jetzt noch – Heimat hat!
Nun stehst du starr,
schaust rückwärts, ach! wie lange schon!
Was bist du Narr
vor Winters in die Welt entflohn?
Die Welt – ein Tor
zu tausend Wüsten stumm und kalt!
Wer das verlor,
was du verlorst, macht nirgends halt.
Nun stehst du bleich,
zur Winter-Wanderschaft verflucht,
dem Rauche gleich,
der stets nach kältern Himmeln sucht.
Flieg, Vogel, schnarr
dein Lied im Wüstenvogel- Ton –
Versteck, du Narr,
dein blutend Herz in Eis und Hohn!
Die Krähen schrein
und ziehen schwirren Flugs zur Stadt
– bald wird es schnein,
weh dem, der keine Heimat hat!
(Inhalt, der beim Studieren erschüttert. — „Hallo, ist da wer?“ – „Ja hier bin ich!“-)
Allein sein: Erst Panik dann Sprungbrett.
Warum sperren wir uns in einen selbstgebauten Kerker? Wir leiden unter Beschränkung und Enge wie in einem
Käfig, wenn wir nicht aufgeben können: Wir wollen Vorrechte absichern; nicht mehr hergeben, was wir besitzen;
unser Andenken sichern oder Wärme und Nähe zu uns lieben Menschen unverändert lassen. Das kann nicht gut
gehen. Es kann uns nicht gelingen. Wir dürfen nur den Moment genießen. Er kann aber nicht ewig weilen.
Klammern und Festhalten bringt unendlich viel Leid, vor allem zwischen Partnern. Nichts bleibt so wie es ist.
Wir haben die Augenblicke des Zusammenkommens genoßen, die Zeit des Auseinandergehens müssen wir
akzeptieren.
Was anfangs als Unglück empfunden wurde könnte sich aber nach einer Frist als Segen erweisen.
Was wir verlieren wird durch das, was wir gewinnen wieder ins Gleichgewicht gebracht. Zuerst fühlen wir uns
allein und heimatlos. Richten wir unser Augenmerk doch auf das, was geblieben ist! Wir sind nicht schlechter oder
weniger wert. Pflegen wir doch unsere Kontakte als möglichen Anstoß für etwas Neues! So verliert auch die
Einsamkeit allmählich ihre Bedrohung. Sie wird als Start zu einem Neuanfang angesehen. Ihre schöpferischen
und aufbauenden Blickwinkel werden entdeckt. Wir beginnen uns zu akzeptieren, uns selbst neu zu entdecken.
Wir erfahren durch das Verlassensein einen schöpferischen Aspekt, den besonderen Wesenszug unseres Ichs.
Die Krisen der Einsamkeit heißen:
Grauen, Verzweiflung, Tristesse, ohne Ausweg, Leere, Kälte, Abgrund, Einöde, Chaos, Wildnis, Verbitterung, Farblosigkeit.
Ihre Chancen heißen:
Tiefsinn, Versenkung, Klärung, Zeit zm Denken, Verinnerlichung, Einfühlsamkeit, Geistesblitz, Glück.
Wirklich frei sind wir nur, wenn wir für uns (allein) sind. Dann sind wir für den Moment jedem Käfig entflohen.
Wir sind dabei, unser eigenes Ich wiederzufinden, begegnen der Stille. Ein Verlust des Du ist tragbar.
Wer weiß? Die Zeit heilt Wunden! Ich bin Ich.
Tuscade.
Wer viel einst zu verkünden hat,
schweigt viel in sich hinein.
Wer einst den Blitz zu zünden hat,
muß lange Wolke sein.
[F.N.]
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Liebe Grüße,
Frank
Sehr, sehr lehrreich und aufbauend 😀
Danke Michael
und LG Michaela
Manche sitzen in einem äusseren Käfig
manche in einem inneren Käfig.
Manchmal treffe ich Leute
die in beiden sitzen
und die sind wirklich schlimm drann
Da stimme ich voll zu. Was kann man tun?
1. Es gibt Naturfreunde. Gebirge, Schluchten, Bäume,
Wald + Wiesen sind ihr Wirkungskreis.
2. Es gibt Blumenfreunde. Edelweiß, Dahlien, Narzissen, Stiefmütterchen geben ihnen Frohsinn.
3. Es gibt Tierfreunde. Ihr ständiger Begleiter ist nicht nur der Hund, sondern sie leben auch für ihre Katze(n). Kanienchen, Kanarienvögel, Schildkröten, Bienen + Schmetterlinge sind ihre Freunde.
4. Es gibt aber nicht nur Naturfreunde, Blumenfreunde
und Tierfreunde, sondern auch Menschenfreunde. Sind wir
das nicht alle?
Die Menschenfreunde wollen nicht alleine leben. Sie suchen die Nähe des Mitmenschen. Ihre Verbundenheit gehört dem Du.
Punkt vier soll meine (beste) Antwort sein.